Aufklärung Wochenbettdepression

Warum Wochenbettdepression
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WARUM WOCHENBETTDEPRESSION?

 

Im Vordergrund einer Wochenbettdepression steht die Hormonumstellung im Körper der Mutter. Diese verändert sich nach der Geburt:

Es sinken die Konzentrationen der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron drastisch. Östrogen und Progesteron wirken an unterschiedlichen Stellen im Körper, unter anderem auch im Gehirn. Sie sorgen für eine Stabilisierung der Stimmung und wirken einer Depression und Psychosen entgegen. Die Nachgeburt der Plazenta sorgt für eine Abnahme der Konzentration dieser Hormone im Körper, während die Konzentration von Prolaktin ansteigt. Dieses Zusammenspiel kann ein Auslöser für eine Wochenbettdepression sein:

  1. Stimmungseinbruch
  2. Anfall von Traurigkeit
  3. Hoffnungslosigkeit

Hinzu kommt der Schock über die Schmerzen während der Geburt. Die Empörung darüber, dass diese Schmerzen keiner ernst genommen und keiner Dich da rausgeholt hat. Diese Schmerzen können Dich wie eine Welle umhauen und überraschen, folglich Dich in schockieren bzw. traumatisieren. Du dachtest, Du stirbst an diesen Schmerzen während der Geburt - und steigst aus.

Bei manchen Frauen beginnt die postpartale Depression bereits in der Schwangerschaft und bleibt daher oft unbemerkt.

 

Wenn zusätzlich noch weitere Faktoren hinzu kommen, steht einer postpartalen Depression nichts mehr im Weg und überschwemmt Dich wie eine Welle im Meer. Wie zum Beispiel:

  • familiäre Umstände
  • soziale Situation
  • finanzielle Situation
  • mangelnde Unterstützung durch den Partner
  • Alleinerziehend

Auch sind nicht zu vernachlässigen die körperliche und geistige Erschöpfung nach der Geburt (z.B. Schlafmangel), sowie die Umstellungen des Stoffwechsels (Schilddrüsenhormone). Unteranderem können ein Schreibaby und traumatische Erlebnisse in der Kindheit der Mutter zur Entstehung der Wochenbettdepression beitragen.

 

WOCHENBETTDEPRESSION NACH GEBURT?

 

Die Wochenbettdepression holt die frischgebackene Mutter, wie der Name schon sagt, nach der Geburt im Wochenbett ein. Sie tritt in den ersten 2 Jahren nach der Geburt auf, zeigt sich aber oft schon in den ersten Wochen nach der Entbindung.

 

WOCHENBETTDEPRESSION WELCHE SYMPTOME?

  • inneres Leeregefühl
  • Gefühl der Wertlosigkeit und Gefühlslosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Energiemangel mit Antriebslosigkeit
  • Schuldgefühle
  • Herzbeschwerden
  • ambivalente Gefühle Deinem Kind gegenüber
  • Traurigkeit sowie Freudlosigkeit
  • sexuelle Unlust
  • Zittern
  • Taubheitsgefühle
  • Ängste sowie Panikattacken
  • soziale Abschirmung

Die Syptome sind sehr vielfältig und treten natürlich nicht alle aufeinmal auf. Falls sich mind. 2 der Symptome bei Dir zeigen sollten, suche Dir schnellstmöglich Rat und Hilfe. Falls Du Dir unsicher bist, können wir das vorab telefonisch oder per Skype abklären und dann erst auf Wunsch einen Termin vereinbaren. Oben aufgeführte Symptome können auch mit folgenden vegetativen Symptomen einhergehen:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Konzentrations- und Schlafstörungen
  • Reizbarkeit

Von den Müttern kann auch ein allgemeines Desinteresse ausgehen - sie sind zwar physisch anwesend - aber doch irgendwie weg. Betroffene sind oft teilnahmslos ihrem Kind gegenüber und vernachlässigen auch sich selbst. Die meisten Mütter sind dazu in der Lage ihr Kind zu versorgen, aber eher mechanisch ohne persönlichen Bezug und ohne jegliche Gefühle. In schweren Fällen der Wochenbettdepression hat die Mutter Tötungsgedanken, die natürlich tabuisiert werden. Diese richten sich nicht nur gegen die eigene Person, sondern auch auf das Kind (Kindstötung = Infantizid). Lehne Dich nicht dafür ab - greif zum Telefonhörer und kontaktiere mich!

 

 

WOCHENBETTDEPRESSION WAS TUN?

 

Die Wochenbettdepression (postnatale Depression) betrifft meist das 1. bis 2. Jahr nach der Geburt. In schweren Fällen muss die Wochenbettdepression in einer stationären Einrichtung behandelt werden. 

 

Im ersten Schritt ist es wichtig die Wochenbettdepression als solches erstmal zu erkennen und sich damit auseinanderzusetzen. Darüber reden und Dich nicht zu verstecken oder gar zu verstummen, weil Du kein offenes Ohr bzw. Verständis findest. Es kann sein, dass Dein Umfeld und Partner nicht wissen, um was es geht, weil sie das Mutterglück von Dir erwarten. Du brauchst professionelle - aber auch empathische Hilfe, um Dich ernst genommen zu fühlen.

 

Je nach Schweregrad müssen wir abwägen, was nötig ist und inwieweit Deine Familie als solches Unterstützung benötigt:

  • Unterstützung bei der Babypflege
  • Unterstützung im Haushalt
  • Unterstützung bei den ganzen Anträgen wie Elterngeld, Kindergeld, Haushaltshilfe, Kindermädchen, Putzfrau

Dies ist vorab wichtig, um das Wohl Deines Kindes, aber auch Deiner Familie zu schützen und zu stützen. Ich helfe Euch auf Wunsch bei den Anträgen und auf der Suche nach Personal.

 

Bedenke bitte, eine Wochenbettdepression beginnt meist schleichend und wird oft sehr spät erkannt. Leider wird dieses Thema in der Bevölkerung nicht ernst genug genommen, sodass Angehörige aber vor allem Du verstärkt auf die Anzeichen achten solltest und Dir dringend Hilfe suchst.

 

 

WOCHENBETTDEPRESSION WAS HILFT?

 

Im zweiten Schritt ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig, in die ich Deinen Partner bzw. Deine Familie gerne einbeziehen möchte. Damit auch er Dich im Alltag unterstützen und Verständnis entwickeln kann. Mit einem Mix aus Gesprächstherapie und Körpertherapie werden wir an der Wochenbettdepression arbeiten. Meine Empfehlung: mind. 1x die Woche 90 Minuten

 

 

WOCHENBETTDEPRESSION WANN VORBEI?

 

Am Anfang der Diagnose sehen Frauen oft gar keinen Ausweg und verlieren während der Therapie immer wieder die Hoffnung. Es geht mal rauf und mal runter, schlussendlich sind die Prognosen für eine Ausheilung der Wochenbettdepression aber sehr gut. Das familiäre Umfeld und die Unterstützung des Partners bzw. der Familie sind in dieser Phase essentiell.

 

 

WOCHENBETTDEPRESSION WOHIN WENDEN?

  1. An mich: Gemeinsam erarbeiten wir einen Therapie-Plan, damit Du wieder auf die Füße kommst und Dir wieder vertraust und Dich an Deinem Leben und Deinem Neugeborenen erfreust.
  2. Hebamme
  3. Hausarzt/Frauenarzt
  4. Psychiater/Neurologen
  5. Psychologen
  6. Kliniken, die auf Wochenbettdepression mit Baby spezialisiert sind

 

WOCHENBETTDEPRESSION FOLGEN FÜR DAS KIND?

 

Natürlich geht eine Depression der Mutter nicht spurlos an einem Kind vorbei. Wie auch? Ein Baby fühlt über die Mutter = Symbiose. Wenn die Mutter von ihren Gefühlen abgeschnitten, was bei einer Depression der Fall ist, wird sich das Baby verloren fühlen. Es wird sich von der Mutter abgeschnitten fühlen. Dieser Zustand ist für ein Baby unerträglich und existenziell, hat Folgen und muss unbedingt therapiert werden. Es ist wichtig, das Baby in den therapeutischen Prozess der Mutter miteinzubeziehen.

 

 WOCHENBETTDEPRESSION BIS WANN?

 

Die Dauer einer Wochenbettdepression ist von Frau zu Frau und je nach Schweregrad unterschiedlich. Sie kann wenige Monate, aber auch 1-2 Jahre andauern. Wenn sich der Hormonhaushalt wieder eingespielt hat und die Therapie anschlägt, sind Mütter auf einem guten Weg ohne Rückschlag die Wochenbettdepression zu überwinden.

 

WOCHENBETTDEPRESSION WIE KANN ICH HELFEN?

 

Als Angehöriger, Verwandter, Partner bzw. Ehemann empfehle ich gemeinsam mit der Mutter einen therapeutischen Weg einzuschlagen. Die Mutter darin zu unterstützen sich in therapeutische Behandlung zu begeben und sich Hilfe zu holen. Eine Frau, in einer Wochenbettdepression ist in Not und benötigt dringend Hilfe. Es ist wichtig, dass Angehörige diese Not erkennen und ernst nehmen.

 

WOCHENBETTDEPRESSION AUSWIRKUNGEN AUF DAS KIND?

 

Die Folgen habe ich oben schon erwähnt, hier möchte ich auf die Väter und Verwandten eingehen, die sich um das Kind kümmern. Ein Kind, dessen Mutter durch eine Wochenbettdepression nicht wirklich anwesend ist, benötigt ganz viel Nähe und Körperkontakt durch andere Familienmitglieder. Die fehlende Bindung zur Mutter kann zwar nicht ersetzt, aber mit Liebe und Zuwendung empathisch aufgefangen werden. Dies und weitere Maßnahmen mindern die drastischen Auswirkungen für das Kind, wie z.B. eine

Bindungsstörung - Bindungstrauma - Symbiosetrauma - Verlusttrauma - Existenztrauma

 

Wochenbettdepression was tun?
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EINSATZORTE:

Tegernsee, Holzkirchen, Miesbach, Penzberg, Bad Tölz und Umgebung. Gesamter Landkreis Miesbach und Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen, München und Umgebung.

Ich biete meine Leistungen und Beratungen auch telefonisch und per Skype an.